War mein Leben aus dem Ruder,
dann gab es den großen Bruder,
der hat für mich mit gesorgt,
mir auch mal etwas geborgt.
Lieber Bruder, Du mein großer,
es gratuliert Dein hoffnungsloser
kleiner Bruder zum Geburtstag,
der die Sechzig Dir ansagt.
—
Du wirst heute sechzig Jahre,
das ist schon eine lange Zeit,
doch für Altersheim und Bahre
bist Du lang noch nicht bereit.
Lieber Bruder, Allerbester,
in die Heimat sendet Dir
Glückwünsche die Schwester,
sie trinkt auf Dich ein Bier!
—
Ich habe sehr lange überlegt,
was man zu schenken so pflegt,
einem Bruder, der im Zwist
einst von mir gegangen ist.
Lasse das Kriegsbeil uns begraben,
darum bittet Dich Deine Schwester,
lieber Bruder, zum 60. Geburtstag
sage ich Dir, wie sehr ich Dich mag.
—
Der Bruder ist dem Bruder
das Beste auf der Welt,
was bliebe sonst noch übrig,
wenn Bruderliebe nicht hält?
Mein Bruder, ach, mein Bruder,
der sechzig Jahre zählt,
ich wünsche Dir Gesundheit
und alles Glück der Welt.
—
Ich habe nicht einen Bruder,
ich habe davon drei genau,
das war für mich als Schwester
dreimal der Super-Gau.
Und eine dieser Plagen,
die ich als Kind ertrug,
wird heute sechzig Jahre,
herzlichen Glückwunsch dazu!
—
Ein Nachzügler kommt selten allein,
es mussten gleich zwei Brüder sein,
die Zwillinge, die einst über Nacht
mich um meinen Schlaf gebracht.
Das ist nun genau sechzig Jahre her
und ich gratuliere ihnen so sehr,
den Brüdern, die ich nicht missen mag,
alles Gute zu ihrem 60. Geburtstag!
—
Kein Wort kann es beschreiben,
das Gefühl, welches mich bewegt,
das mich zu Dir tat treiben,
weil Dir die Stunde schlägt.
Die Stunde für den Geburtstag,
der sechs mal zehn Dir zählt,
ich gratuliere Dir, Bruder
und bin da, wenn Dir etwas fehlt.
—
Brüder haben dickes Blut,
Brüder, Brüder tun sich gut,
besonders gut an Ehrentagen,
wenn sie sich Reime aufsagen.
Brüder haben dickes Blut,
Brüder zu haben tut so gut,
sechzig wird mein Bruder hier,
herzlichen Glückwunsch von mir!
—
Wir schenken uns ein Bier jetzt ein,
es könnte auch ein Viertel sein,
ein ganzes Gläschen Sekt wär’ fein,
dem Bruder zum 60. muss das wohl sein!
—
Kein Bruder, der den Bruder
im Regen stehen lässt,
das gibt es nicht auf der Welt,
der Bruder den Bruder hält fest.
Drum komme jetzt mit, mein Bruder,
den Sechzigsten feierst Du bei mir
und haben wir genug gefeiert,
dann bleibst Du für immer hier.
—
Bruderliebe fragt nicht warum,
Bruderliebe fragt nicht, wofür,
Bruderliebe fragt nicht wie viel,
steht der Bruder vor der Tür.
So weit musste es nicht kommen,
jeder hat seinen Weg genommen,
doch der 60. führt uns zusammen,
den Bruder hat der Bruder dafür.
—
Sechzig, es ist kaum zu glauben,
letztens klauten wir noch Trauben
und dem Vater nachts den Wagen,
weit hat uns die Zeit getragen.
Sechzig wird mein Bruder schon,
steht in Arbeit, gutem Lohn,
Grund genug für einen Glückwunsch,
einen Toast und sehr viel Pusch.
—
Vater, Mutter sind nicht mehr,
lange, lange ist es schon her,
dass wir beide Kinder waren,
lagen uns gern in den Haaren.
Bruder, komm zu mir mal her,
denn Dein Bruder liebt Dich sehr,
will die Sechzig Dir verschönen
und mit Dir dem Weine frönen.
—
Lieber Bruder, Du wirst sechzig,
das ist Grund für diesen Brief,
den habe ich Dir geschrieben,
als im Dorf noch alles schlief.
Leider kann ich heute nicht kommen,
denn die Krankheit lässt mich nicht,
doch Freude sei Dir unbenommen,
zum Sechzigsten, da denk’ ich an Dich.
—
Der Bruder, der Bruder,
der wird mir sechzig heute,
der Bruder, der Bruder,
dem gratulieren die Leute.
Dem Glückwunsch, dem Glückwunsch,
dem schließe ich mich an,
denn der Bruder, der Bruder,
der ist mein bester Mann!